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    Rahlstedt.de

    Wenn der Verstand zuhause gelassen wurde

    Ein Treffen der uninformierten Art

    Eine kleine Geschichte, die ein Tag in der SARS-CoV-2-Pandemie erzählt, bei der man sich fragt, warum so viel fehlender Überblick.

    Der erste Montag im November. Eigentlich ein normaler Tag, wäre da im Jahr 2020 nicht ein Lockdown angesagt. Nur ein kleiner diesmal. Aber nicht der erste. Und man sollte meinen, nach rund einem Dreivierteljahr SARS-CoV-2-Pandemie sollte sich das Thema allgemein herumgesprochen haben.

    Man denkt sich, man könnte zum Zwecke der Erlangung eines aktuellen Kontoauszugs mal kurz maskiert zur Filiale (s)eines passenden Instituts hirschen.

    Auf dem Weg dahin lausche ich unfreiwillig dem Telefonat eines Mitmenschen, der auf offener Straße in sein Mobiltelefon blökt. Genau, diese Art von Kandidat, der ich spontan nur einen begrenzten Situationsüberblick zutrauen würde. Es gruselt ein wenig. Alder, Digger, krass!

    Das Schauern mal ignorierend biege ich um die nächste Gebäudeecke und stelle fest, es tummelt sich ein kleiner Haufen Mitmenschen vor eingangs erwähnter Institutsfiliale. Ich will nur in die SB-Zone, also mal luschern, ob die Warteschlange oder was immer diese Ansammlung darstellt, nicht etwas anderes will. Kaum da, werde ich schon freundlich angesprochen. Eine Dame vom besagten Institut fragt mich nach meinem Begehr. Ist nur ein Auszug, also darf ich mich linksseitig anstellen. Richtig erraten, besagte Filiale hat sich Gedanken aufgrund der Pandemielage gemacht und läßt den Laden nicht blind volllaufen. Sehr schön. Also steht jemand draußen und kommuniziert und im Eingangsbereich steht ein Sicherheitstyp.

    So weit, so klar. Sollte man meinen.

    Aber nein, nicht für einen Teil der lieben Mitmenschen, die offenbar gerade frisch von einem laaangen außerplanetarischen Urlaub zurück auf der Erde angekommen sind.

    Es ergibt sich mitmenschliche Nähe, die kurz vor Fummelmöglichkeiten ist, und Unverständnis.

    "Halten Sie doch bitte Abstand!"

    "Kommen Sie bitte mal aus dem Eingangsbereich heraus." "Warum denn?" Weil da vielleicht Leute herauskommen wollen?

    "Warum darf ich jetzt nicht rein?" Doch, dürfen Sie, aber bitte der Reihe nach... Warteschlange und so... schon einmal irgendwo anders gewesen, wo solche Aufreihungen üblich sind, etwa im Supermarkt?

    "Können Sie mich mal durchlassen?" Neiiin! Bitte nicht drängeln, sondern mit An- und Abstand anstellen!

    Kommt einem das spanisch vor? Möglicherweise. Die spanische Grippe war eine von 1918 bis 1920 grassierende Pandemie mit Millionen von Toten. Der verantwortliche Kandidat damals gehörte zur Familie der Influenza-Viren, während die aktuelle SARS-CoV-2-Pandemie von einem Vertreter der Corona-Viren ausgelöst wurde.

    Bei den Erlebnissen der Kategorie "Dumm und dümmer" fragt man sich, ob nicht vielleicht auch etwas wie der 'gemeine Hirnfraß' (GHF) grassiert. Es erscheint nahezu unglaublich, wie offenbar vollständig uninformiert und abgeschaltet manche Kandidaten durch die Weltgeschichte wandeln.

    Frust-Exkurs: Erschreckend - neben der Pandemielage und diversen weiteren Brennpunkten dieser Welt - ist der für mich auch hier wieder deutlich werdende Mangel an Bildung, Kenntnissen, Denkvermögen, Empathie, Überblick usw. - wenn offenbar einfache Mathematik, Kausalketten, logische Zusammenhänge, überschaubare Situationen, Kontext usw. von einem wachsenden Teil der Bevölkerung nicht verstanden werden (können)... ist das für mich erschreckend. Exkurs Ende.

    Also noch einmal, zum Mitmeißeln.

    Seit Jahreswechsel 2019/2020 hat sich ein Virus namens SARS-CoV-2 über die Welt verteilt, weshalb man von einer Pandemie spricht. Ein Virus ist eine infektiöse organische Struktur. SARS-CoV-2 gilt als hochansteckend und kann die Krankheit COVID-19 auslösen, die im schweren Fall tödlich verlaufen kann.

    So ein Virus benötigt allerdings einen Wirt. Zum Reisen und Vervielfältigen. Und zum Infizieren des nächsten Wirts. Als Wirte fungieren gern auch die auf diesem Planeten aktuell zu rund acht Milliarden herumlaufenden zweibeinige Wesen, die der (oder die) ein oder andere möglicherweise schon einmal wahrgenommen hat. Möglicherweise gehört man sogar selbst zu dieser Spezies.

    Und wie man herausgefunden hat, überträgt sich Viruskollege SARS-CoV-2 maßgeblich gern über Tröpfchen und Aerosole. Bei einigen Kandidaten kann man vielleicht auch etwas flapsig von feuchter Aussprache reden. Im Atem eines Infizierten steckt also der reisewillige Virus.

    Daher empfiehlt sich zur Infektionsreduktion das ein oder andere, was theoretisch jedem vernunftbegabten menschlichen Zweibeiner auf dieser Erde zwischenzeitlich bekannt sein sollte, sofern er/sie/es Zugang zu Informationen hat. Was ich in Rahlstedt (Hamburg, Norddeutschland, Europa, Planet Erde) mal einfach so voraussetze.

    Zu diesen Maßnahmen - neben allgemeinen physischen Kontaktreduzierungen - zählen: Abstand halten (ja, nicht dem Vordermann in den Nacken rotzen!), Mund und Nase bedecken (ja, die Reichweite des Rotzes - auch in Form feinen Aerosols - reduzieren!), Hygiene (ja, Pfoten waschen und zwar richtig!) und auch die Bude mal durchlüften (mögliche Aerosolkonzentrationen senken)... in dieser Form zusammengefaßt auch kurz als AHA bzw. AHA+L. Kann doch nicht so schwierig sein!

    Also liebe Mitmenschen und Nachbarn... informiert bleiben... und ein wenig aufmerksam durch die Gegend stromern und die Umgebung wahrnehmen. Dankeschön.


    (Autor der Redaktion bekannt), Do. 12.11.2020 15:15